Gästeblog Reisebericht Schottland

Reisebericht Fotoreise Schottland

Gästeblog von Markus Stauffer

Schottland mit seinen Highlands und der Isle of Skye! Schon die Vorstellung lässt jedes Fotografenherz so richtig höher schlagen! Normalerweise reise ich immer in eigener Planung und habe gewisse Vorurteile gegenüber solchen organisierten Gruppenreisen.

Aber dieses Mal sollte es anders sein. Ich habe mich für eine Foto-Tour mit dem Anbieter Amazing Views Photo & Adventure Tours GmbH in Schottland entschieden. Und warum das?

Ich wollte schon lange einmal eine Reise unternehmen, bei der alles auf die Fotografie ausgelegt ist und ich mich nur diesem Thema und meinem grössten Hobby widmen kann. Zudem würden wir durch den einheimischen Fotografen Nick Hanson und der Inhaberin von Amazing Views, Jennifer Brühlmann , professionell begleitet werden. Ich erhoffe mir selbstverständlich auch, dass meine Fotografie-Skills erweitert werden und ich einiges dazu lernen kann. Soweit also meine Vorstellungen und Erwartungen an diese Reise. Ob die Erwartungen erfüllt wurden, erfährst du nun im folgenden Beitrag.

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Markus Stauffer

Teilnehmer Fotoreise Wildes Schottland, Mai 2019

Vorbereitung

Um sich optimal auf die Reise vorzubereiten und damit auch sicher nichts vergessen geht, wurde mir im Vorfeld eine ausführliche Checkliste für Kamera-Material, Kleider und allem anderen (wie zum Beispiel dem Stromadapter – sehr wichtig, das hätte ich nämlich vergessen) per E-Mail zugestellt. Somit konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Was hatte ich in meinem Fotorucksack:

  • Sony Alpha A7R3
  • 3 SD Karten an 64 GB
  • 3 Akkus
  • Objektive (mit der Abdeckung von 16-200mm)
  • Stativ (Rollei C6i)
  • Polarisationsfilter, Verlaufsfilte und ND Filter für Langzeitbelichtungen (ND 1.8 & ND 3.0)
  • Reinigungsmaterial
  • Stirnlampe

Den Fotorucksack schätze ich mittlerweile auch als eines der wichtigsten Zubehöre (natürlich nebst Kamera & richtiger Bekleidung und Schuhwerk) ein. Darin muss alles Platz finden und er soll natürlich dennoch bequem zu tragen sein. Gerade bei längeren Aufstiegen ist das Gewicht, welches nicht zu unterschätzen ist, und der Tragekomfort sehr entscheidend. Deshalb hatte ich mir vor dieser Reise noch einen neuen, etwas grösseren Rucksack gekauft.

Anreise nach Edinburgh

Heute ist es endlich so weit. Ich habe alles gemäss Checkliste gepackt und bin bereit für das grosse Abenteuer!

Um 11:40 Uhr startet mein Edelweiss Flug von Zürich nach Edinburgh. Eigentlich startet die Foto-Tour erst morgen, weil ich aber an diesem Tag keinen Flug bekommen habe, reise ich einen Tag früher an. Die Anreise und Landung in Edinburgh verlaufen problemlos. Das Wetter ist bei der Ankunft typisch Englisch, es regnet bei 7 Grad. Ziemlich kühl für den Monat Mai, aber ich bin guter Hoffnung, dass wir dadurch schönes Fotografie-Wetter haben werden……….es wird sich zeigen.

Mit dem Tram kommt man sehr einfach, kostengünstig und ohne Umsteigen vom Flughafen in die Innenstadt. Ich fahre also mit dem Tram an die Princess Street in das Motel One. Dieses Hotel ist an perfekter Lage, auch für eine Städtereise! Tipp: Tram sowie Busse verfügen über kostenloses WiFi!

Von der Reiseleitung erfahre ich im Vorfeld bereits, dass andere Personen ebenfalls einen Tag früher angereist sind, weshalb wir uns alle zum Abendessen verabredet haben. Das finde ich doch ganz schön, so kann man sich in einem gemütlichen Rahmen bereits etwas näher kennenlernen. Das Essen ist super und obwohl noch nicht alle Personen anwesend sind, scheint mir, dass wir eine tolle Gruppe sind. Bei so vielen Foto-begeisterten Personen in einer Gruppe kann eigentlich gar nichts schiefgehen. Ich freue mich auf den ersten Tag der Foto-Tour, die morgen beginnt!

Tag 1: Start der Reise

Wir treffen uns mit allen Teilnehmern am Flughafen Edinburgh. Wegen verspäteten Flügen ist die Wartezeit etwas länger als erwartet. Schlussendlich sind aber alle Teilnehmer gut angekommen und wir können die Reise, wie geplant, alle gemeinsam starten. Unsere Gruppe besteht aus 8 Teilnehmern und zwei Fotoguides. Damit alle Teilnehmer genug Platz haben, geht es mit zwei Autos in 2 Stunden Fahrt nach Glencoe in die Highlands von Schottland. Glencoe ist eine der schönsten Regionen in den westlichen Highlands. Das Tal mit seinen epischen Landschaften liegt malerisch zwischen den Ufern des Loch Leven und dem Rannoch Moor. Mehrere bekannte Filme, wie “James Bond – Skyfall” oder “Harry Potter”, wurden in dieser Region gedreht.

Die nächsten zwei Nächte werden wir in einem schönen Hotel übernachten. Das Hotel ist bekannt für seine gute Küche und seine Gastfreundlichkeit. Es bietet sehr schöne Zimmer mit einer wunderbaren Aussicht in die Highlands.

Nach einem frühen Abendessen, welches wir bereits am Nachmittag bestellt haben, ziehen wir los ins Rannoch Moor, um die ersten Fotos zu schiessen.

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Und das ist eines meiner ersten Bilder vom Rannoch Moor auf dieser Foto-Tour

Tag 2: Glencoe und die schottischen Highlands

Nach einer ruhigen und angenehmen Nacht in den schönen und gemütlichen Zimmern, ging es für uns am frühen Morgen zum Kilchum Castle. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts übernahmen die MacGregors of Glenstrae diese Burg. Ursprünglich im Besitz der Ländereien um Glen Orchy, wurden sie nach einer Vermählung mit Clan Campbell zu Hütern von Kilchurn Castle ernannt. Diese Vereinbarung dauerte bis zum Ausbruch einer gewaltsamen Fehde zwischen den beiden Familien zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Soviel zur Geschichte des Castels.

Der Morgen ist sehr stark bewölkt und es regnet immer mal wieder. Das düstere Regenwetter mit den ziehenden Wolken passt aber perfekt zu dieser Location, die ich wie folgt mit einer Langzeitbelichtung festgehalten habe.

Der Tag scheint regnerisch zu bleiben und die Wolken hängen tief am Himmel, jedoch gibt es immer mal wieder trockene Abschnitte. Nach einer längeren Kaffeepause, um den Regen auszusitzen und vielen spannenden Diskussionen über Fotografie und Gott und die Welt, ist unser nächstes Ziel das wohl berühmteste Cottage von Schottland.

Leider ist der imposante Buchaille Etive Mor Berg im Hintergrund durch die Wolken verdeckt und er wird sich auch den ganzen Tag dort versteckt halten. Schade, aber das Foto gibt trotzdem ein gutes Bild der Schottischen Highlands ab.

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Schöner Loch bei Glencoe

Der Loch befindet sich auf dem Gelände des Earl of Strathcona. Dieser war eine Weile Generalgouverneur von Kanada. Er brachte seine kanadische Frau mit nach Schottland. Als diese aber Heimweh bekam, gestaltete er die gesamte Umgebung des Hauses so, dass sie wie die kanadischen Rockies aussieht. Einige Besucher meinen sogar, dass das Gebiet um den Loch wie ein Miniatur-Lake Louise in British Columbia aussieht. Auf jeden Fall ist es eine sehr idyllische Landschaft, die mir persönlich super gut gefällt. Der einzige Nachteil heute ist, dass durch die feuchte Luft auch extrem viele Midges (Mücken) herumschwirren und einen doch beträchtlich nerven können.

Im benachbarten Waldgebiet lernen wir noch einige kreative Fototechniken kennen. Richtig, das folgende Bild ist nicht in Photoshop erstellt worden, dieser Effekt wird durch eine relativ lange Belichtungszeit und durch das Auslösen während einer Aufwärtsbewegung beim Fotografieren hervorgerufen. Solche Bilder sind zwar sehr speziell, ich finde es aber eine spannende Methode, um zum Beispiel bei schlechtem Fotografie-Wetter trotzdem eine Möglichkeit zu haben, raus in die Natur zu gehen und aktiv zu sein.

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Das Highlight an diesem Tag ist für mich das Sonnenuntergang-Shooting an einem schönen Aussichtspunkt ins Glencoe Tal. In der Tat ist der Sonnenuntergang nicht gerade der riesen Kracher, die Landschaft hat mich aber umso mehr fasziniert. Fotografie-technisch scheint es aber eher schwierig ein gutes Bild zu erhalten. Der Himmel weist unglaublich helle Stellen auf und der Vordergrund ist im Verhältnis sehr dunkel. Hier danke ich einmal mehr dem Dynamik Umfang meiner Sony Alpha A7RIII, der ist einfach gigantisch!

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Tag 3: Glencoe & Skye

Im Verlauf dieses Tages gehen wir endlich auf die Isle of Skye! Darauf freue ich mich unglaublich und ich habe deswegen auch hohe Erwartungen an die Insel. Natürlich sind auch die Highlands wunderschön, auf Skye bin ich aber besonders gespannt. Wir werden sehen ob sich diese Erwartungen bestätigen werden. Zuerst aber steht jetzt aber noch das Fotografieren des Sonnenaufganges an einem schönen Loch unweit des Hotels auf dem Plan. Und hiermit ist jetzt definitiv auch die Zeit der kurzen Nächte und langen Tage eingeläutet. Der Treffpunkt um halb 5 Uhr morgens ist zwar im Vergleich zu den darauffolgenden Tagen ziemlich human, nach der kurzen Nacht aber trotzdem früh genug. Aber deswegen sind wir ja hier, um die besten Gelegenheiten für schöne Bilder zu nutzen. Dieser Morgen ist ein Erlebnis für sich. Das Wetter sieht vielversprechend aus, jedoch herrschen kalte – 5 Grad und die Finger und Füsse sind relativ schnell ziemlich kalt. Zum Glück habe ich meine Lieblingshandschuhe dabei. Die sind für solche Temperaturen gerade noch richtig.

Wie auf der ganzen Reise, ist auch dieser Spot und Zeitpunkt perfekt durch die Guides geplant worden. Nach unserem Eintreffen erscheint die Sonne schon bald am Horizont, in der Begleitung ein wunderschöner in Orangefarben verfärbten Himmel und der Nebel auf dem Gewässer der sich mit dem Wind bewegt. Als ich mich nach ein paar Minuten in die entgegengesetzte Richtung umdrehe, traue ich meinen Augen kaum und weiss nicht mehr, wo ich jetzt die Kamera hinhalten soll. Der Himmel und das einfallende Licht waren auf einmal überall, wo man hinsah, wunderschön.

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So schnell wie das bezaubernde Licht aufgetaucht ist, so schnell ist es auch wieder verschwunden. So ziemlich eingefroren und vom Hunger geplagt, kehren wir zurück zum Hotel, um das ersehnte Morgenessen mit warmen Kaffee einzunehmen.

Auf der Rückfahrt verpasse ich leider ein Top-Foto nur knapp. Auf dem untenstehenden Bild sind zwar noch drei Rehe ersichtlich, aber als wir im Auto sitzen, stehen hier plötzlich etwa 15 Rehe über den ganzen Hügel verteilt und schauen in unsere Richtung. Es ist ein einmaliger Anblick. Natürlich hat keiner der Gruppe seine Kamera griffbereit und so müssen wir aus dem Bus steigen und alles aus dem Kofferraum herausgraben. Obwohl wir uns sehr leise verhalten, werden wir natürlich bemerkt und ich kann wenigstens noch dieses Bild festhalten.

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Nach dem gemeinsamen Morgenessen mit Egg Benedict (Ich liebe es!) packen wir die Koffer und machen uns auf Richtung Isle of Skye.

Es wird keine Chance auf ein gutes Foto ausgelassen, deshalb halten wir auf dem Weg beim Glennfinnan Viaduct an, um den Jacobite Steam Train (Hogwarts Express) zu fotografieren. Hier lohnt es sich, etwas früher parat zu stehen. Der Spot ist sehr beliebt und es gibt einen richtigen Run darauf.

Von diesem Standort aus, ist unser Ziel den Hogwarts Express mit dem entweichenden Dampf auf dem Glennfinnan Viaduct schön in Szene gesetzt einzufangen. Die Guides informieren uns über die Situation vor Ort und was für ein Objektiv bzw. Brennweite wir am besten verwenden sollen und welche Verschlusszeit bevorzugt benutzt wird. Es ist ein Muss, das der Zug trotz Fahrt scharf abgebildet wird! Die andere Problematik ist, dass der weisse Dampf aus der Lokomotive durch die Sonne angestrahlt wird und sehr schnell ausbrennen kann. Dies würde dann bedeuten, dass keinerlei Struktur im Rauch mehr vorhanden wäre, dass wollen wir unbedingt vermeiden. Somit wissen wir jetzt, worauf geachtet werden muss und können loslegen. Übrigens habe ich hier im Serienbildmodus fotografiert. So ist die Chance deutlich grösser ein gutes Bild zu erhalten. Mit meiner Ausbeute bin ich durchaus zufrieden. Das Bild wird nun auch in einem bekannten Reisemagazin gedruckt, das freut mich natürlich ausserordentlich.

Nick, der Fotograf aus Schottland, kennt natürlich noch einen anderen Spot, der bei weitem noch nicht so bekannt ist. Deshalb müssen wir unsere Kamera am Glennfinnan Viaduct, sobald der Zug vorbei ist, rasch möglichst zusammenpacken damit wir rechtzeitig am neuen Ort ankommen, bevor der Zug vorbeigefahren ist. Die Planung ist perfekt und wir haben genau das richtige Timing – wie erwartet!

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Anschliessend machen wir uns jetzt aber definitiv auf den Weg Richtung Fähre und zur Isle of Skye. Nach einer zweistündigen Fahrt checken wir in einem wunderschönen Hotel ein. Von diesem Hotel aus geniessen wir eine super schöne Aussicht auf die Bucht und die Trotternish Halbinsel und gelangen zu den schönsten Fotolocations auf der Insel. So gehen wir dann nach dem Abendessen auch an den ersten Spot auf Skye, zu einen märchenhaften Tal.

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Tag 4: Der erste ganze Tag auf Skye

Um Punkt 04:00 Uhr klingelt mein Wecker. Nach einer kurzen Dusche und einem Instant Kaffee im Zimmer geht es um 04:30 auf zum Quiraing. An diesem Ort angekommen, bestaunen wir noch halb in der Dunkelheit die wunderschöne Landschaft und geniessen die frische Morgenluft. Ich liebe die Ruhe am Morgen, ausser dem Blöken von ein paar Schafen, die ebenfalls langsam ihren Tag beginnen, ist nichts zu hören. Noch ungefähr eine halbe Stunde bis zum Sonnenaufgang. Also los! Richtigen Bildausschnitt suchen, Stativ aufstellen und auf den richtigen Moment warten. Das Wetter ist fast etwas zu schön, weshalb es nicht viele Wolken am Himmel hat. Hoffentlich wird das Licht trotzdem gut.

Unten siehst du das Resultat, was mich persönlich doch ganz zufrieden stellt. Nicht weit von diesem Spot entfernt, steht auch der mittlerweile sehr bekannte Baum, den aber längst nicht alle finden. Auf jeden Fall ist das ein Zielfoto vor meiner Reise, welches ich unbedingt haben wollte. Zwar ist die Sonne mittlerweile schon relativ hoch und die Schattenwürfe nicht mehr ganz so spannend, aber das Bild ist in etwa so, wie ich es mir gewünscht habe.

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Talisker Bay – grandiose Bucht auf Skye

Die Talisker Bay ist eine wunderschöne Bucht am Ende der Isle of Skye und lädt zu einem Spaziergang ein. Schon auf dem Weg vom Parkplatz bis zum Meer begegnen uns bemooste Bäume, grüne Farne und weisse Pfaue. In wunderschönem Gelb leuchten überall die Ginster Sträucher und der Duft des Meeres flutet die Nase mit salziger Meeresluft. Links und rechts ist die Bucht von hohen Klippen eingefasst, die in langen Geröllfeldern zur Mitte hin auslaufend sind. Direkt am Meer hat sich ein dunkler Sandstrand breitgemacht und gibt der Talisker Bay ein ganz eigenes Flair.

Auf der Nordseite (also, wenn man auf das Meer blickt rechts) stürzt sich normalerweise ein Wasserfall spektakulär in die Tiefe. Weil es zurzeit viel zu trocken ist, hat es aber kaum Wasser, weshalb ich mich zum Fotografieren auf die andere Seite konzentriert habe. Der wunderbare schwarze Sandstrand mit den abstrakten Konturen und Linien, bietet sich auch an um einige abstrakte Bilder zu erstellen.

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Tag 5: Der Old Man of Storr

Ein weiteres Highlight auf das ich schon lange warte. Um 02:30 klingelt bereits wieder mein Wecker. Noch etwas schlaftrunken packe ich meine Sachen zusammen und gehe zum um 03:00 vereinbarten Treffpunkt. So langsam aber sicher machen sich die kurzen Nächte bemerkbar. Die Augenringe sind konstant (lach)! Nichts desto trotz geht es heute hoch zum Old Man of Storr, ich freue mich enorm. Die Wanderung dauert ca. 1.5 Stunden (die schnellen schaffen es natürlich in kürzerer Zeit). Weil wir aber in einer Gruppe unterwegs sind, wird Rücksicht auf alle genommen, was auch richtig so ist. Schon alleine der Aufstieg in der Dunkelheit mit dem bereits heller werdenden Horizont in der Ferne macht gute Laune.

Oben angekommen ist es, wie erwartet, ganz schön windig. Ein paar weitere Teilnehmer und ich lassen es uns aber nicht nehmen und gehen noch ein Stück weiter hoch, um die bestmögliche Sicht auf den Old Man zu erhaschen. Jetzt habe ich meinen Foto Platz gefunden und alles ist wunderbar! – denke ich zumindest. Als ich mein Stativ aufstelle und die Kamera darauf montiere, kann ich es soeben noch festhalten bevor es die Klippe runterstürzt. Phuu! Der Wind ist doch ganz schön mächtig hier oben, und was nun? In dem Moment kommt Nick, der Guide, zu mir und gibt mir freundlicherweise sein Stativ. Was ist daran denn besser? Nick hat ein paar riesige Spikes an seinem Stativ montiert, die ca. 10cm in den Boden gerammt werden können. Das hilft definitiv, hier sieht man halt wieder was den Profi ausmacht. Auf jeden Fall habe ich mir diese Spikes auch gerade gekauft.

Jetzt bin ich also definitiv parat und es fehlt nur noch das gute Licht. Die Sonne ist zwar bereits am Aufgehen, jedoch bleibt das gute Licht mehr oder weniger aus. Trotzdem hat der Himmel eine schöne blau-lila Färbung angenommen und wir machen noch ein paar Bilder aus verschiedenen Perspektiven. Mit der Bildausbeute von diesem Morgen bin ich eigentlich ganz zufrieden, so ist es halt in der Landschaftsfotografie, ist gibt keine Garantie für nichts. Aber man muss vor Ort sein, das ist die Regel! Der Abstieg vom Old Man of Storr ist nur noch eine Kleinigkeit. Als wir wieder im Hotel sind, gibt es ein grosses Frühstück und zuerst ein paar Stunden Schlaf, den alle etwas nötig haben.

Am frühen Nachmittag machen wir uns auf den Weg zum Neist Point, wo unser Sonnenuntergang Shooting für heute stattfinden wird. Auf dem Weg dorthin halten wir an diversen wunderschönen Orten und nehmen in einem gemütlichen Restaurant unser Abendessen ein.

Der Neist Point ganz im Westen der Insel zeigt ein eindrucksvolles Zusammenspiel aus Klippen und Meer. Den Neist Point kann sich der Besucher auf zwei Arten ansehen. Einmal durch einen Spaziergang zum Leuchtturm, zum anderen aber durch einen Abstecher zur Seite. Denn wenn man ein Stück entlang der Steilküste wandert, eröffnet sich der typische Blick auf den Neist Point, wie er auf vielen Bildern zu sehen ist – auch auf meinem unten stehenden Bild zu sehen. Weil es ein sehr bekannter und gut besuchter Ort ist, lohnt es sich auch hier frühzeitig anzureisen, um einen guten Platz zu ergattern.

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Tag 6: Needle Rock & Elgol

Der Needle Rock liegt im Quiraing Gebiet und ist in ca. 45min zu erreichen (von dem Bild mit dem Baum). Der Aufstieg ist deutlich kürzer als der zu dem Old Man of Storr, aber er hat es in sich, weil gewisse Teilpassagen deutlich steiler sind und der Weg etwas schwieriger zu begehen ist. Vielleicht sind aber auch einfach meine Beine etwas müde vom Aufstieg auf den Old Man of Storr gestern.

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Durch den Tag besuchen wir verschiedene schöne Landschaften, bevor wir zum Sonnenuntergang an die Küste nach Elgol fahren.

Der Name „Elgol“, gälisch „Ealaghol“ ist altnordischen Ursprungs – wie ja sehr viele Ortsbezeichnungen auf der Isle of Skye. Allerdings hört damit die Klarheit schon auf, denn niemand weiss mehr genau, was der Name eigentlich bedeutet. Eine Variante: „Helga Hollr“ bedeutet „heiliger Hügel“. In Anbetracht des Wirkens des Heiligen Maelrubha in der Gegend und dem starken Anstieg des Landes bei Elgol wäre das logisch, aber mehr ist hier nicht bekannt. Wie auch immer, es ist ein wundervoller Ort mit unzähligen Fotomotiven. Für mich hätte das Meer aber definitiv etwas rauer sein können. Der Sonnenuntergang war aber auch so ein Spektakel…

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Tag 7: Zurück nach Edinburgh

Die Zeit vergeht wie im Flug. Leider ist heute bereits der letzte Tag der Tour. Etwas wehmütig bin ich schon! Es gefiel mir unglaublich, mich eine Woche nur auf das Fotografieren zu konzentrieren und mich mit Gleichgesinnten zu unterhalten. Aber noch ist nicht das Ende, sondern nur der letzte Tag.

Bevor wir nach Edinburgh fahren, gehen wir zum Sonnenaufgang aber noch zu einem weiteren schönen Ort. Auf der Fahrt dorthin ist die Sonne bereits am Aufgehen und wir alle denken, das wird wohl nichts mehr, wir sind doch viel zu spät. Aber einmal mehr haben die Guides alles im Griff und den Spot perfekt geplant. An der Location angekommen, können wir uns gerade in Stellung bringen, bevor der rote Fels vom Morgenlicht geflutet wird. Eine wunderschöne Stimmung umgibt uns jetzt, dieser Moment hält aber nur für ein paar Minuten an, dann ist der ganze Spuk schon wieder vorbei.

Auf dem Rückweg zum Hotel halten wir noch am Loch Fada. Die Stimmung ist wunderbar an diesem Morgen. Der See ist fast spiegelglatt und im Hintergrund ist der Old Man of Storr in diffusem Licht zu sehen. Ein wunderschönes Bild wie ich finde. Sogar die Boote haben sich fast exakt ausgerichtet.

Zurück im Hotel packen wir unseren Kram zusammen und machen uns auf den Weg nach Edinburgh. Während der sechsstündigen Fahrt halten wir noch beim Eilean Donan Castle an. Den Rest der Fahrt verschlafen dann die meisten Teilnehmer.

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In Edinburgh selber hoffen wir vergebens auf einen schönen Sonnenuntergang vom Calton Hill aus. Deshalb konzentriere ich mich auf die Blaue Stunde und habe meinen Standort gewechselt, um die Princes Street wie im folgenden Bild abzulichten.

Der Calton Hill ist eine ausgezeichnete Lage, um Bilder von Edinburgh zu erstellen. Jedoch ist auch dieser Platz mittlerweile sehr bekannt. Wenn du den Sonnenuntergang von dort aus fotografieren möchtest, empfehle ich dir mindestens eine Stunde im Voraus dort zu sein. Noch etwas früher ist sicherlich besser.

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Mein Fazit der Reise

Wie am Anfang dieses Beitrags bereits erwähnt, war dies die erste geführte Foto-Tour für mich. Für mich persönlich hat alles wunderbar gepasst. Die Teilnehmer der Gruppe waren alle super und das Team von Amazing Views Photo macht wirklich einen sehr professionellen Job. Von den Unterkünften bis zu den Fotospots war alles perfekt organisiert. Mir hat es so gut gefallen, dass ich im Anschluss gleich die nächste Tour gebucht habe. Im September geht es daher für mich bereits wieder mit dem gleichen Anbieter welchen ich wirklich empfehlen kann nach Irland.

Schottland selber bietet Fotomotive im Überfluss und lässt das Herz jedes Fotografie- und Natur-Begeisterten höherschlagen. Die fantastisch schönen Landschaften mit immer wieder wechselnden Wetter- und Lichtverhältnissen sind ein Eldorado für Fotografen. Weiter hat mich die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Schotten überwältigt. Ich kann eine Reise nach Schottland daher nur jedem empfehlen.

Dieser Gästeblog wurde von Markus Stauffer, Teilnehmer der Fotoreise „Wildes Schottland“ im Mai 2019, verfasst. Wir danken Markus für den tollen Reisebericht! Besuche doch seine Website um einen Einblick in seine Fotografie-Projekte zu erhalten: www.markusstauffer.ch

Reisen und Fotografie sind unsere Leidenschaft. Auf unserem Blog berichten wir über tolle Foto Locations weltweit, Tipps und Tricks in der Naturfotografie, unsere Fotoreisen und vieles mehr.

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