
3 Top Tipps für einmalige Tieraufnahmen
Tierfotografie ist eine spannende Disziplin der Fotografie. Vor allem wenn man versucht mehr als „nur“ klassische Portraitaufnahmen zu erstellen. Portraits können sehr schön sein, es macht aber viel mehr Spass dabei verschiedene Techniken anzuwenden. Sowohl im Tierpark, als auch auf Fotosafari im südlichen Afrika oder etwa in Alaska gibt es herausfordernde Möglichkeiten Tiere auf unterschiedliche Art und Weise zu fotografieren.
In diesem Blog Artikel erklären wir Dir einige Techniken wie Du Deine Wildlife Fotos auf den nächsten Level bringst.
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1. Fotografiere im Gegenlicht
Der richtige Umgang mit dem Licht ist eines der wichtigsten Elemente für ein gelungenes Bild. Nutze das natürliche Licht zu Deinem Vorteil und rücke Dein Motiv ins Gegenlicht, so dass Du die Sonne vor Dir hast. Dies ergibt einen tollen Effekt: das Fell entlang der Silhouette des Tieres wird schön ausgeleuchtet und zieht den Betrachter des Fotos sofort in den Bann. Ist das Tier etwas weiter weg oder befindet sich auf einer Erhöhung, lassen sich zudem sehr schöne Silhouetten-Bilder einfangen.

Dieses Foto ist gleich nach Sonnenaufgang entstanden. Aufgrund des Gegenlichts wird das Erdmännchen schön von hinten angeleuchtet. Die einzelnen Härchen entlang der Silhouette sind besonders gut sichtbar.
Nikon D4, 300mm f2.8, f3.5, 1/4000s, ISO 640, -0.3 EV
So fotografierst Du im Gegenlicht
- Stelle Deine Kamera auf Zeitautomatik (A/AV)
- Öffne die Blende so weit wie möglich (kleinstmögliche Blendenzahl, z.B. f/4.0 der f/2.8)
- Falls die Bilder zu dunkel werden, erhöhe die ISO Empfindlichkeit (z.B. ISO 800)
- Versuche abwechslungsweise die Spotmessung oder mittenbetonte Messung und schau Dir die Resultate auf dem Display der Kamera an (Histogram -> Link zum Histogram Blog)
- Nimm bei Bedarf eine Belichtungskorrektur vor (z.B. +1 oder höher um das Bild heller zu machen)
- Bei einem Silhouetten-Bild machst Du genau das Gegenteil, nimm eine Belichtungskorrektur von -1 oder gar bis -3 vor.

Silberreiher im Pantanal, Brasilien
Nikon D850, 180-400mm, 1/8000s, f/5.6, ISO 1000
2. Verwende ein kurzes/mittleres Tele-Objektiv oder gar ein Weitwinkel
Aufgrund der Distanz zum Tier werden Wildlife-Fotos sehr oft mit einem lange Teleobjektiv (300mm und mehr) erstellt. Sofern es die Umgebung erlaubt, eröffnet die Verwendung eines kürzeren Teleobjektivs oder gar eines Weitwinkel Objektivs neue Perspektiven. Das Tier kann so mit seiner natürlichen Umgebung aufgenommen werden. Das Foto erzählt eine Geschichte. Weiter kann man auf diese Weise perfekt das Grössenverhältnis des Motivs zu seiner Umgebung darstellen. Es rückt den Hintergrund weiter nach hinten und der Vordergrund der Aufnahme wirkt sehr nah und imposant.

Diese Gnus befinden sich auf dem Weg zum nächsten Wasserloch. Im Hintergrund sieht man ein Gewitter vorbeiziehen. Damit man all die Farben der besonderen Wetterstimmung auf dem Foto hat, haben wir bewusst ein mittleres Teleobjektiv für diese Aufnahme gewählt.
Nikon D4, 70-200mm f2.8, 200mm, f8, 1/320s, ISO 1000, -0.6 EV
Das musst Du bei der Wildlife Fotografie mit einem kurzen Tele-Objektiv oder Weitwinkel beachten
- Wähle Deine Bildkomposition sorgfältig aus. Integriere natürliche Elemente aus der Umgebung des Tieres und versuche eine Geschichte zu erzählen
- Bei einer Weitwinkel-Aufnahme ist oft der Vordergrund des Bildes sehr wichtig.
- Mit dem Weitwinkel Objektiv musst Du natürlich viel näher an Dein Motiv ran als bei einem Teleobjektiv. Überlege Dir wie Du das am besten bewerkstelligen kannst ohne Dich unnötiger Gefahr auszusetzen. Es gibt beispielsweise viele Untergrundverstecke oder spezielle Fotoverstecke aus denen man Tiere beobachten und fotografieren kann. Ein perfekter Ort um auch mit dem Weitwinkel zu fotografieren.

Diese Elefanten wurden mit einem Weitwinkel aus einem Untergrundversteck aufgenommen. Durch die tiefe Perspektive und das Weitwinkel wirken die Elefanten besonders imposant.
Nikon D750, 14-24mm f2.8, 24mm, f7.1, 1/1000s, ISO 640
Versuche eine High-Key oder Low-Key Aufnahme zu erstellen
Bei High-Key und Low-Key geht es darum, Bilder mit dem gezielten Einsatz von Über- oder Unterbelichtung zu gestalten. Du gehst an die Grenzen der Möglichkeiten der Belichtung eines Bildes. Während bei den High-Key Aufnahmen vor allem weisse und sehr helle Tonwerte vorherrschen, sind es bei den Low-Key Aufnahmen Schwarz oder sehr dunkle Bereiche. Beide Aufnahmetechniken weisen in der Regel einen sehr niedrigen Kontrast auf. Die korrekte Belichtung ist eine kleine Herausforderung.

Bei dieser Aufnahme eines Rentiers im Schnee haben wir bewusst überbelichtet. Auf diese Weise erscheint der Schnee schön weiss.
Nikon D4, 200 – 500 mm f/5.6, 1/1250s, f/7.1, ISO 800, + 1.3 EV
High-Key in der Naturfotografie: wie kreiere ich einen weissen Hintergrund?
- Suche ein passendes Motiv: Für High-Key Aufnahmen sind vor allem Fotomotive mit einem hellen oder weissen Hintergrund geeignet. Dies kann eine Aufnahme im Schnee sein oder ein Motiv das sich vor einem hellen Himmel befindet.
- Wähle unbedingt das RAW-Format für Deine Aufnahmen: Bei Aufnahmen im RAW-Format kannst Du den Weissabgleich bei der Bildbearbeitung leicht korrigieren, z.B. wenn der Schnee in Deiner RAW Aufnahme zu bläulich erscheint.
- Belichtungsmessung: Arbeite mit der Spot-Messung (wechsle allenfalls mit der Mittenbetonten Belichtungsmessung ab) damit die Belichtung perfekt auf Dein Motiv abgestimmt wird.
- Benutze die Blendenvorwahl: Für die High Key Fotografie lohnt es sich die Blendenvorwahl zu nutzen. Arbeite je nach Motiv mit einer möglichst offenen Blende.
- Korrigiere die Belichtung: Da die Belichtungsmesser der Digitalkameras auf ein mittleres Grau geeicht sind, werden sie durch sehr helle Bilder irritiert und liefern Bildern mit deutlichen Blau- oder Grauschleiern. Du kennst das sicher von Schneeaufnahmen.
Korrigiere die Belichtung je nach Situation resp. Kamera um +0.5 bis +3 Blendenstufen. Finde die richtige Korrektur, so dass der Hintergrund so weiss wie möglich erscheint und die Details in Deinem Motiv gut erkennbar und nicht überbelichtet sind. - Behalte das Histogramm im Auge: Das Histogramm in der High-Key Fotografie unterscheidet sich stark von einem Histogramm eines normal belichteten Fotos. Versuche Deine Aufnahme so zu belichten, dass das Histogramm sehr rechtslastig ist, Du aber die Details in Deinem Motiv nicht verlierst.
- Bearbeite Dein Bild: Um einen sauberen, weissen Hintergrund zu erhalten muss das Bild nachbearbeitet werden. Benutze in Lightroom den Belichtungs- sowie den Weisston-Regler um den weissen Hintergrund zu verstärken. Mit dem Korrekturpinsel kannst Du zusätzlich ausgewählte Bereiche gezielt überbelichten, z.B. störende Unebenheiten im Schnee.
Im Gegensatz zu den High-Key-Aufnahmen, welche vor allem viele helle Partien aufweisen, befinden sich auf einer Low-Key-Aufnahme vor allem schwarze oder sehr dunkle Partien. Dabei wird jedoch darauf geachtet, dass das Motiv sich gut vom Hintergrund abhebt und schön ausgeleuchtet ist.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass das Schwarz noch genügen Zeichnung aufweist, damit das Motiv gut zur Geltung kommt. Weil die Belichtungsmesser auf ein mittleres Grau geeicht sind, ermittelt die Belichtungsautomatik in der Regel eine zu lange Belichtungszeit – es kommt zu einer Überbelichtung. Mit einer manuellen Belichtungskorrektur um -0.5 bis -3.0 erreichst Du die optimale Belichtung.

Dieser Jaguar im Pantanal lag im Schatten eines Gebüschs. Nur seine Vorderseite wurde vom Sonnenlicht angestrahlt. Durch bewusste Unterbelichtung bei der Aufnahme, konnte das Gebüsch praktisch unsichtbar gemacht werden.
Nikon D500, 500mm f5.6, 1/1000s, f/5.6, ISO 500
Low-Key in der Naturfotografie: darauf musst Du achten
- Suche ein passendes Motiv: Für Low-Key Aufnahmen sind vor allem Fotomotive mit einem dunklen Hintergrund geeignet. Bei Wildlife Aufnahmen erreichst Du dies insbesondere in der Dämmerung, nachts oder bei düsterem Wetter.
- Benutze den manuellen Modus: Wähle eine möglichst offene Blende um so viel Licht wie möglich rein zu lassen. Achte bei der Zeit darauf, dass Du einen Wert nutzt um Verwacklungs- und Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Wenn sich Dein Motiv ruhig verhält und Du Deine Kamera auf einem Stativ hast kannst Du gut 1/80s oder gar weniger nutzen. Je länger die Verschlusszeit umso mehr Licht fällt auf Deinen Sensor.
- ISO: Bei düsteren / dunklen Verhältnissen ist es empfehlenswert die ISO zu erhöhen. Achte jedoch darauf, dass die ISO nicht zu hoch ist, da sonst ein Bildrauschen entsteht.
- Korrigiere die Belichtung: Korrigiere die Belichtung je nach Situation resp. Kamera um -0.3 bis -3 Blendenstufen. Finde die richtige Korrektur, so dass der Hintergrund so dunkel wie möglich erscheint und die Details in Deinem Motiv gut erkennbar und nicht unterbelichtet sind.
- Behalte das Histogramm im Auge: Das Histogramm in der Low-Key Fotografie unterscheidet sich stark von einem Histogramm eines normal belichteten Fotos. Versuche Deine Aufnahme so zu belichten, dass das Histogramm sehr linkslastig ist, Du aber die Details in Deinem Motiv nicht verlierst.
- Bearbeite Dein Bild: Um einen schön dunklen Hintergrund zu erhalten muss das Bild in der Regel nachbearbeitet werden. Benutze in Lightroom den Belichtungs- sowie den Schwarzton-Regler um den dunklen Hintergrund zu verstärken. Mit dem Korrekturpinsel kannst Du zusätzlich ausgewählte Bereiche gezielt unterbelichten.
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